ZEIT: App statt Bank

Die ZEIT über die Kräfte am Markt, die derzeit an den Grundfesten der Bankindustrie werkeln:

Gewiss: Die Digitalisierung sei “etwas sehr Fundamentales”, sagt Neske [Privatkundenvorstand der Deutschen Bank AG], und “die Banken müssen höllisch aufpassen”. Doch dann redet der Manager fast nur über Apps und E-Mails, über Soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook, das elektronische Haushaltsbuch, die Beratung per Video oder die Anmeldung per Fingerabdruck. Im Grunde erklärt der 50-Jährige, wie die Deutsche Bank ihr Geschäft mit vielen Millionen Privatkunden ins Digitale übersetzt – ähnlich wie Verlagsmanager, die vor einigen Jahren noch dachten, es reiche, die Inhalte einer Zeitung ins Netz zu stellen. Kaum ein Wort dazu, dass die Digitalisierung auch neue Geschäfte erschließt, dass sich nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt, der Wettbewerb und die Erlösquellen verändern.

Mal abwarten, was sich durchsetzt, dann können wir immer noch einsteigen – das ist Neskes Tenor an diesem Abend.

“Mal abwarten” höre ich meinen Workshops mit Führungskräften in Banken auch immer wieder. eToro? Lending Club? Kreditech? Number26? Geldtransfer via Facebook Messenger? Man glaubt, sich nicht bewegen zu können. Digital ist noch lange nicht in der DNA, die IT könnte ja auch gar nicht liefern, Compliance und Regulatorik machen uns bewegungsunfähig. So mancher Mitarbeiter in traditionellen Finanzinstitute hofft auch heute noch, dass es schon vorbei gehen wird mit diesem Internet, den sozialen Medien und der disruptiven Macht der neuen Fintechs.

A year from now you will wish you had started today” (Karen Lamb)

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