Digitalisierung fängt beim Mitarbeiter an

Seit vielen Jahren begleite ich Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe auf digitalen Wegen.  Seit den ersten Versuchen mit internen sozialen Netzwerken beim Ostdeutschen Sparkassenverband ist viel geschehen. Sparkassen veranstalten Hackathons, verteilen an alle Mitarbeiter iPads, bauen Crowdfunding-Plattformen oder experimentieren mit Bezahlsystemen. Ja, nach Paypal viel zu spät, aber es braucht halt dann doch sehr lange, um bei einem Tanker den Kurs zu ändern.

Wenn man eine Lehre aus den vielen Projekte, die ich kennengelernt habe, zusammenfassen kann, dann die: Die Unternehmen, die den Mitarbeiter in das Zentrum der Digitalisierungsstrategie stellen, können heute Erfolge vorweisen. Das ist selbstverständlich? Keineswegs. Nicht nur in der Sparkassenwelt versteht man gerne unter Digitalisierung die Technisierung. Hardware und Software modernisieren – fertig. Dem vermeintlichen Kundenbedürfnis ist mit einer tollen App genüge getan – aber kommt der Kunde in die Filiale und will wissen, wie es geht, weiß kein Mitarbeiter, wie man überhaupt eine App installiert. Das ist nicht böse gemeint. Das ist die Realität in den meisten Unternehmen. Führt man soziale Netzwerke in Unternehmen ein, könnte man auch meinen, dass doch eh jeder Facebook nutzt und das Prinzip verstanden hat. Auch diese Annahme oft ein fataler Fehler. Privat schreitet die Technisierung mit Riesenschritten voran, die Kunden sind hochgerüstet und privat digitalisiert, der Mitarbeiter im Unternehmen arbeitet aber noch mit dem Faustkeil und kann die Kunden-Anforderungen  überhaupt nicht übersetzen in den Alltag.

Daher gilt: Die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen, bevor der Kunde mit seinem Smartphone vor ihm steht. Die Mitarbeiter mit  Technologie und neuen Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung vertraut machen, ist essentiell.

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